Große Freude über Trampeltiere im Wildpark

Gemächlich, sanft und mit beeindruckender Präsenz sind sie angekommen: Die beiden Trampeltier-Hengste Jochen (13 Jahre) und Günther (6 Jahre) haben ihr neues Zuhause im Wildpark Lüneburger Heide bezogen – und bringen mit ihren markanten Doppelhöckern, ihrem freundlichen Wesen und ihrer entspannten Art ein ganz neues Flair in den Park. Die beiden Kamele stammen aus privater, liebevoller Haltung in Brandenburg und sind nun in das ehemalige Moschusochsen-Gehege eingezogen, das im Vorfeld an die Bedürfnisse dieser faszinierenden Tiere angepasst wurde. Großzügige Liegeflächen, schattige Rückzugsorte und eigens aufgeschüttete Sandhaufen sorgen für das richtige Maß an Komfort – und wurden von den beiden Neuankömmlingen gleich am ersten Tag begeistert angenommen. Der Einzug verlief ganz nach Maß: Kaum im Wildpark angekommen, zupften Jochen und Günther bereits entspannt an den umliegenden Sträuchern, ließen sich die Blätter genüsslich schmecken und rollten sich kurz darauf wohlig in einem der bereit stehenden weichen Sandhügel – ein Sandbad, wie es Trampeltiere lieben. Das gesamte Team der Tierpflege zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Ruhe, mit der die Tiere ihr neues Revier erkundeten.

Ursprünglich beheimatet in den Steppen der Mongolei und Nordchinas, gelten Trampeltiere (Camelus bactrianus) als echte Überlebenskünstler: Hitze, Kälte, Wassermangel – all dem trotzen sie mit stoischer Ruhe. Anders als ihre wildlebenden Verwandten, die stark bedroht sind, gehören die heute bekannten Trampeltiere zur domestizierten Form und werden seit über 4000 Jahren als Lasttiere, Milchlieferanten und Begleiter in der zentralasiatischen Kultur geschätzt. Zu den physischen Besonderheiten der Tiere gehört der geringe Wasserbedarf, der unter anderem darauf beruht, dass Trampeltiere ihre Körpertemperatur von 34 Grad Celsius auf 40 Grad Celsius erhöhen können. So wird die extreme Hitze im Körper gespeichert und während der Nacht bei kühleren Temperaturen abgegeben, ohne dass die Tiere Wasser verlieren.

Wer Jochen und Günther aktuell besucht, dem fällt vielleicht ihr „zerrupftes“ Aussehen auf – völlig normal, denn die beiden befinden sich mitten im Fellwechsel. Das dichte Winterfell, das sie in ihrer ursprünglichen Heimat vor Temperaturen von bis zu minus 40 Grad schützt, weicht im Sommer einer deutlich leichteren Bekleidung. Die zotteligen Haarbüschel, die derzeit am Körper hängen, sind ein sichtbares Zeichen dieses natürlichen Wechsels.

Mit der Ankunft der Trampeltiere möchten wir ein weiteres Zeichen für Artenvielfalt, Tierwohl und erlebnisorientierte Freizeitgestaltung setzen. Jochen und Günther laden euch ein zu einer kleinen Reise in ferne Welten – mitten in der Heide.

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