
Lukas
Traumjob Tierpfleger – von klein auf?
Die kurze Antwort darauf ist, dass ich bereits als Kind „irgendwas mit Tieren“ machen wollte. Wie so oft im Leben kam dann aber erst einmal doch alles anders als gedacht. Und so machte ich zunächst eine Ausbildung zum Informationstechniker, um ziemlich schnell festzustellen, dass das Programmieren nichts für mich war. Ich zog die Reißleine und machte eine Ausbildung im Bereich Medientechnologie, die Spaß brachte, aber nie wirklich mein Herz eroberte. So sehr ich mich also auch bemühte, einen anderen Weg einzuschlagen – eine Konstante blieb während dieser gesamten Zeit und war wohl doch schon viel mehr Wegweiser, als ich es ahnte. Denn schon seit meiner Kindheit fuhren wir regelmäßig in den Urlaub zu Freunden meiner Eltern, die Besitzer eines Wildparks sind. So verbrachte ich sehr viel Zeit bei den Tieren. Zunächst als Besucher, später als Ferienjobber zog es mich auch nach der abgeschlossenen Ausbildung „übergangsweise“ in genau diesen Wildpark. Aus der Übergangszeit resultierte eine Ausbildung zum Zootierpfleger und mein erster fester Job von Herzen!
Ein Tag im Leben eines Tierpflegers – Routine oder immer anders?
Beides. Grundlegend startet jeder Tag mit einer gewissen Routine, die auch vorhanden sein muss, damit jeder weiß, was er zu tun hat. Dennoch passieren natürlich regelmäßig unerwartete Dinge, die die Routine auch mal ganz schnell außer Gefecht setzen. Wir arbeiten mit Individuen. Wenn wir am Morgen feststellen, dass es einem Tier nicht gut geht, Nachwuchs erwartet wird oder andere unplanbare Dinge plötzlich Priorität haben steht die Routine hinten an. Das ist es aber auch, was unseren Beruf ausmacht – deswegen sind wir mit Herz und Seele Tierpfleger. Als Leitung der Tierpflege stehen für mich vor allem die Mitarbeiter an erster Stelle, für die ich Verantwortung trage. Auch hierbei gibt es immer wiederkehrende Abläufe, aber wenn jemand ausfällt, neu ins Team kommt oder andere Anliegen an mich herangetragen werden, dann ist auch hier Flexibilität das A und O.
Der schönste Moment im Wildpark Lüneburger Heide bisher war/wird sein…
Der Wildpark erzählt tagtäglich viele Geschichten. Ich freue mich immer sehr, wenn unsere Arbeit hier Wertschätzung erfährt und dies auch zum Ausdruck gebracht wird. Ein Lob unserer Besucher ist die schönste Motivation und der beste Ansporn jeden Tag sein Bestes zu geben.
Wenn ich aber ein bestimmtes Ereignis aus der jüngeren Vergangenheit auswählen müsste, dann war es die Geburt unseres ältesten Nachwuchses bei den Highland-Rindern. Während ich auf einem der Türme unseres Flugplatzes stand, um die Greifvogelvorführung zu moderieren, kam das Kuhkalb unterhalb der Wiese – für die Zuschauer nicht einzusehen – zur Welt. Das war beeindruckend und für mich fast schwierig, mich auf die Flugvorführung zu konzentrieren.