Paten für Vielfraß Kamppi
Vielfraß Kamppi hat jetzt einen Paten! Im Grunde genommen sind es ganz viele,
denn die Patenschaft haben die Spieler des American-Football-Teams der Rotenburg Wolverines übernommen. Hartnäckig, zäh und furchtlos – so wird das Jagdverhalten von Vielfraßen (englisch: „wolverine“) beschrieben. „Genau diese Attribute treffen eins zu eins auch auf unser Team zu“, sagte Wolverines-Spieler Bastian Rabe, als er vergangene Woche mit einigen Mannschafts-Kollegen die Patenschaftsurkunde am Vielfraßgehege in Empfang nahm. Im Gegenzug überreichte er einen Scheck in Höhe von 250 Euro aus der Mannschaftskasse an unsere Tierpflegerin Kim. Das Geld kommt Artenschutzprojekten
zu Gute, an denen der Wildpark Lüneburger Heide beteiligt ist.
Die Rotenburger Footballer spielen in der Verbandsliga und verpassten in der vergangenen Saison nur knapp den Aufstieg in die Oberliga. Zumindest das Erreichen der Playoffs ist das erklärte Ziel der Wolverines für die kommende Spielzeit, die am 26. April mit einem Auswärtsspiel in Hamburg startet. Bei der Namensfindung spielten laut Manager Anton Kukuschkin zwei Dinge eine Rolle: „Wir wollten einen unverwechselbaren Teamnamen haben, den es so in Deutschland kein zweites Mal gibt. Außerdem entspricht die Körperstatur der meisten unserer Spieler nicht den üblichen Vorstellungen, die man von einem Footballer hat. Wir sind keine laufenden Schränke, sondern eher flink,
wendig und sehr zäh – genau so wie ein „Wolverine“ – ein Vielfraß“, erläutert Rabe. Die Idee zu der jetzt besiegelten Patenschaft entstand bei dem Walsroder nach einem Besuch im Wildpark, bei dem er auf Kamppi aufmerksam geworden war. Nach Wunsch des Teams soll die jetzige Aktion in eine langfristige Unterstützung für den Artenschutz münden.
„Wir wollen die Patenschaft gern jedes Jahr erneuern und unseren Beitrag für den Erhalt der Art leisten“, so Rabe.
Kamppi kam 2014 im Alter von zwei Jahren aus dem Zoo Ähtäri, einer Stadt im Westen Finnlands, zu uns in den Wildpark. In freier Wildbahn ist der Vielfraß vor allem in Nordeuropa und in Nordamerika zu Hause. Trotz geringer Populationen in den nordeuropäischen Ländern zählt er heute nicht mehr zu den bedrohten Tierarten. Lange
Zeit sind die Tiere bejagt worden – vor allem als Beutefeinde und wegen ihres Fells. Die Raubtiere, die zu den Marderartigen gehören und die größte Marderart der Welt sind, ernähren sich im Sommer viel von Aas, aber auch von Beeren und Kräutern und jagen im Winter kleinere Tiere wie Hasen oder am Boden lebende Vögel. Auch größere Beute wie
Rentiere können die zähen Jäger erledigen. Dabei springen sie auf den Rücken ihrer Beute und beißen sich in deren Nacken und Kehle fest. Die männlichen Tiere werden bis zu 30 Kilo schwer und erreichen eine Körperlänge von rund einem Meter.
Und schließlich bleibt da noch die Frage, ob der Vielfraß wirklich so viel frisst? Die Antwort: Eigentlich nicht. Der Name ist wohl eine Ableitung vom altnordischen „Fjellfräs“, was so viel wie „Bergkatze“ bedeutet. Eine andere Deutung besagt, dass das Tier seinen Namen der Eigenschaft verdankt, alles Fressbare in die Nähe seines Verstecks zu schleppen und große Vorräte anzulegen.
Wir bedanken uns bei den Rotenburg Wolverines für die Unterstützung und gratulieren zur Patenschaft von Kamppi!
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